So isses

Die Gemeinderatssitzung vom 9. März hat es bestätigt: Unsere Bemühungen um den Erhalt des Kösterhofs konnten den Abriss nicht verhindern. Die genauen Umstände, die zu der Genehmigungsfiktion geführt haben, wurden noch einmal durch die betreuende Rechtsanwaltskanzlei der Gemeinde im Detail erläutert.

Dies beschreibt auch die Allgemeine Zeitung in ihrem Artikel vom 11. Maerz mit dem Titel „Das Ende des Kösterhofs in Saulheim ist besiegelt“. So schwer es uns auch fällt, diese Situation zu akzeptieren, so sehr sind wir auch Realisten und müssen uns jetzt eingestehen: „So isses“.

Das mag banal klingen, aber wir sind der festen Überzeugung, dass wir auf dem richtigen Weg waren und auch etwas bewirkt haben: Wir werden uns weiter für Ober-Saulheim einsetzen, erste Gespräche mit der Gemeinde sind bereits geplant und Themen gibt es sicher genug.

Hier handelt es sich um einen ersten Gedanken- und Meinungsaustausch, der ggf. in einem runden Tisch zum Thema „Weiterentwicklung des Ortskerns Ober-Saulheim“ münden kann.

Wir sind zuversichtlich.

Gemeinderatssitzung am 09. März 2022

Wer das Nachrichtenblatt vom 3. März aufmerksam gelesen hat, hat es gemerkt: Der Kösterhof ist auf der Tagesordnung der heutigen Gemeinderatssitzung.

27. Sitzung des Ortsgemeinderates Saulheim (öffentlich/nichtöffentlich)

Am gestrigen Dienstag hatten Annette, Doris, Irmgard und Kay noch einmal die Gelegenheit, unsere Position und Beweggründe unserem Bürgermeister Martin Fölix und dem 1. Beigeordneten Klaus Semmler zu erläutern. Ein emotionales Gespräch, das auf offene Ohren getroffen ist und in dem wir uns durchaus ernst genommen fühlten.

Petition die Zweite

BIOOS Video-Meeting mit Landrat Heiko Sippel (SPD)

Am 24. Februar hatten wir einen Termin in der Bürgersprechstunde bei unserem Landrat, Heiko Sippel. Den Termin hatten wir vor der Sitzung des Bauausschusses gemacht, da wussten wir noch nichts von Genehmigungsfiktion und verpassten Fristen.

Herr Sippel begrüßte uns gut informiert und hatte ein offenes Ohr für unser Anliegen. Wir konnten noch einmal unsere gesammelten Argumente vortragen und auf die große Resonanz auf unsere Unterschriftensammlung verweisen. Diese sowie der Ablauf des bisherigen Verfahrens sind gute Gründe für einen Runden Tisch: Landrat Sippel zeigte sich offen für eine Teilnahme an einem möglichen Gespräch zwischen dem Käufer, dem Gemeinderat sowie Mitgliedern der Bürgerinitiative. Dies setzt aber die Gesprächsbereitschaft aller Parteien voraus und da haben wir leider bisher keine Rückmeldung.

BIOOS Übergabe Unterschriftenliste

Mit unserem Offenen Brief hatten wir uns ja bereits an die Kreisverwaltung gewandt, um die Unterschriftenliste unserer Petition zum Erhalt des Kösterhofs an die oberste Behörde zu übergeben.
Am Freitag, den 25. Februar, ging es also dann zur Kreisverwaltung, Irmgard, Annette und ich machten uns auf den Weg nach Alzey. Empfangen wurden wir von Frau Jana Hempel, Leiterin der Abteilung Bauen und Umwelt, und Frau Nicole Becker-Mutschler, Denkmalschutz und -Pflege sowie Dorferneuerung.

Auch hier wieder die Frage, wie wir es in der kurzen Zeit geschafft haben, so viele Unterstützer zu finden? Die Antwort ist einfach: Die Zerstörung des Ortsbildes ist ein Thema, das in der Bevölkerung große Aufmerksamkeit und damit auch viele Unterstützer findet.

Die Idee, eine 300 Jahre alte Hofreite, die bis letzten Oktober noch bewohnt war, durch einen großstädtischen Neubau zu ersetzen, findet auf breiter Ebene eben keinen Zuspruch.

Ob die Liste mit 34 eng beschriebenen Seiten und über 1500 Unterschriften Eindruck macht?

Wir hoffen zumindest, dass es zu einem Gespräch kommt, dafür sind wir noch immer offen.

Ganz schlechte Nachrichten!

Der gestrige Montag wurde zu einem schwarzen Tag für die BIOOS! Wir mussten ein neues Wort lernen, welches uns wie ein Schlag in die Magengrube getroffen hat: Genehmigungsfiktion. Entscheidet eine zuständige Behörde nicht innerhalb einer bestimmten Frist über eine beantragte Genehmigung, so gilt die Genehmigung als erteilt.

Was das mit unserem Anliegen zu tun hat?

Die Gemeinde will sich auf einen, im Zusammenhang mit der Ablehnung des beantragten Abrisses, eventuellen Rechtsstreit vorbereiten. Das ganze komplexe Regelwerk rund um die Dorferhaltungssatzung soll daher durch eine auf Verwaltungsrecht spezialisierte Anwaltskanzlei geprüft werden.

Der erste Fehler wird gefunden: entgegen der seit mehr als 20 Jahren betriebenen Praxis ist der Bauausschuss für diese Entscheidung gar nicht zuständig. Es fehlt ein Passus in der Hauptsatzung der Gemeinde, die diesen Vorgang an den Bauausschuss delegiert. Damit ist nach der Rechtssprechung der Gemeinderat für diese Entscheidung zuständig.

Erst einmal nicht schlimm, der Gemeinderat kann ja zu der gleichen Entscheidung kommen und den Antrag ebenfalls ablehnen.

Jetzt kommt aber der zweite Fehler: Der schafft hier leider Fakten: für diese Entscheidung gilt, entgegen der Erwartung im Rat, eine kürzere Frist von nur 4 statt 8 Wochen.

Diese Frist ist bereits abgelaufen und damit kommt es im Falle des beantragten Abrisses des Kösterhofes zur Genehmigungsfiktion, der beantragte Abriss ist bewilligt!

Wir können nicht in Worte fassen, wie sehr uns dieser Ritt des Amtsschimmels betroffen macht, die unglaubliche Ohnmacht, den Abriss auf diesem Weg als legal zu erfahren.

Da kommt sicher noch sehr viel Arbeit auf die Verwaltungen zu, das Regelwerk muss für die Zukunft wasserdicht gemacht werden!

Zur Vollständigkeit vermerkt, es gibt wohl noch einen dritten Fehler: Scheinbar berücksichtigt die Saulheimer Dorferhaltungssatzung keine ortsgeschichtlichen Belange, nur städtebauliche. Das spielt aber in unserem Fall keine Rolle mehr.

Wie man das Anwesen mit einer anderen als der Abrissbrille betrachtet, zeigen uns nochmal Dunja und Fabian. Die beiden sind Projektentwickler in der Immobilienbranche und haben sich auch den Hof angeschaut und bewertet, ob er für sie passt. Das Videoprotokoll ihres Resümees dürfen wir hier zeigen:

Hier spürt man Respekt und Empathie, das hätten wir uns für die kommende Nutzung des einmaligen Anwesens gewünscht.

Heute Videokonferenz Bauausschuss

Laut Nachrichtenblatt wird die heutige Sitzung wieder als Videokonferenz abgehalten:

„Bitte beachten Sie, dass diese Sitzung in Form einer Videokonferenz über die Plattform Cisco Webex abgehalten wird. Wer als Zuschauer/Zuhörer die Sitzung verfolgen möchte, kann am Tag der Sitzung ab 18.45 Uhr über
https://vgwoerrstadt.webex.com
der Videokonferenz beitreten.

Geben Sie im Feld „Meeting-Informationen eingeben“ die Meeting-Kennnummer 2743 620 5621 sowie auf der darauffolgenden Seite das Meeting-Passwort pPkpzdTm977 ein und treten Sie dem Meeting bei.
Geben Sie anschließend Ihren Namen und Ihre EMail-Adresse ein.
Zudem ist es möglich, sich über einen Link auf der Homepage www.vgwoerrstadt.de direkt in die Sitzung einzuwählen. Bitte beachten Sie zudem die Hinweise auf der Homepage.“

Unterstützt den Bauausschuss durch Eure Anwesenheit!

In der Zwischenzeit haben wir übrigens eine Antwort von der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, die macht es uns aber nicht unbedingt einfacher. Der Kösterhof bildet im Sinne der Denkmalschutzrichtlinien keine einzelne Epoche ab.

Jedoch steht er als gewachsenes Ensemble exemplarisch für das Leben in Ober-Saulheim mit all seinen geschichtlichen Höhen und Tiefen.

Zitat Frau Dr. Fink, GDKE-RLP Fb Inventarisation:
»Die Gebäude des genannten Zweiseithofs, die den Auftakt der Nieder-Saulheimer Straße bilden, stellen sich im Kontext des Ortes als erwähnenswert dar.«

Es gibt aber immer noch Hoffnung:

Zitat Frau Dr. Fink, GDKE-RLP, Fb Inventarisation:
»… möchten wir darauf hinweisen, (…) dass die Ortsgemeinde oder Kommune (…) ihrer Verantwortung für eine nachhaltige Ortsentwicklung nachkommen kann, indem diese sich für den Erhalt des Objektes einsetzt, um die Hofanlage in der künftigen Entwicklung des Ortes aktiv zu berücksichtigen.«

Das Gebäude findet Erwähnung in der Ortseinleitung der Denkmaltopografie Alzey-Worms Band 20.4 vom September 2021. Ausführlich mit Fotos, Bau- und Familiengeschichte beschrieben wird der Kösterhof auch in der Ortschronik »Ober-Saulheim – Geschichte, Gebäude und Anekdoten« von Reinhard Schmuck, hrsg. Verein Saulheimer Heimatgeschichte e.V. 2010.

Wir haben es hier also mit einem real existierenden wichtigen Zeugnis der Ortsgeschichte von Ober-Saulheim zu tun, durch den Abriss wäre dieses Zeugnis für zukünftige Generationen unwiederbringlich verloren!

Wir haben noch einmal unsere weiteren Argumente für den Erhalt an den Bauausschuss zusammengefasst:

1.553 Unterschriften insgesamt, davon 1.079 allein aus Saulheim für den Erhalt des Anwesens und des Ortsbildes sowie 300 positive Kommentare auf der Seite der Online-Petition.

• Der Platz ist der zentrale Versammlungsort für die Saulheimer zu Marktfrühstück, Kerb und Weihnachtsmarkt etc. und sollte seinen authentischen Kontext behalten.

•  Rathausplatz wird neu gestaltet, um den Ort nicht zuletzt auch touristisch aufzuwerten. 

• Historische Ortsbilder sind ein touristisches Argument. Anderenorts werden aus diesem Grund Altstädte historisierend nachgebaut (Dresden, Frankfurt, Münster …)

• Die vorgesehenen Neubauten fügen sich nicht in das Ortsbild ein, sondern überschatten den Rathausplatz und würden ihn durch ihre Wuchtigkeit beherrschen.

• Das Haus erzählt eine Geschichte, beginnend bei 1700 bis heute – und dann seiner heutigen möglichen Sanierung. 

• Die Erhaltungssatzung wurde unseres Wissens für OS noch nie – oder selten – für eine Abrissentscheidung herangezogen. Doch ist die ES genau für so einen Fall einer den Ortskern betreffenden Entscheidung wie beim Kösterhof erstellt worden.

• Die Bienengärten dürfen nicht durch Bauarbeiten und Neubauten beeinträchtigt werden.

 • Kein Abriss und keine Nachverdichtung durch Neubauten, um die Zukunft nachhaltig für kommende Generationen zu gestalten.

Der Bauausschuss tagt wieder

In der aktuellen 7. Ausgabe 2022 des Nachrichtenblatts ist sie angekeundigt, die 21. Sitzung des Ausschusses für Bauplanung, Entwicklung und Umwelt.
Sie findet am Montag, 21. Februar 2022, um 19.00 Uhr statt.

Das Archiv des Nachrichtenblatts stellt die Ausgaben im PDF Format zur Verfügung.

Stand jetzt fehlen leider im Bürgerinformationssystem der Verbandsgemeinde Wörrstadt die Unterlagen zu Punkt 9:

Screenshot Bürgerinformationssystem VG Wörrstadt 2022-02-17 104039

Falls Ihr Euch informieren möchtet, müsst Ihr also regelmäßig nachschauen, wann die Dokumente verfügbar gemacht werden.

Petition die Erste

Kein Tag ohne BIOOS: Heute waren wir zu Besuch bei unserem Ortsbürgermeister Martin Fölix und haben eine anonymisierte Version der Unterschriftenliste übergeben.

In unserer Petition haben wir ja als Adressat ursprünglich die Kreisverwaltung Alzey angegeben, im Moment liegt der Ball zu dem Bauvorhaben historischer Kösterhof aber noch immer in Saulheim.

Der Antrag auf Abriss wird erneut in der 21. Sitzung des Ausschusses für Bauplanung, Entwicklung und Umwelt (OG Saulheim) (öffentlich/nichtöffentlich) verhandelt. (Unverständlicherweise fehlen im Informationssystem aber noch die Unterlagen zu Punkt 9 auf der Tagesordnung.)

Die Petition selbst hat ja einige Wellen geschlagen und gehörig Aufmerksamkeit erregt. Diesen Rückhalt aus der Bevölkerung wollten wir auch dem Gemeinderat von Saulheim und dem Bauausschuss gegenüber dokumentieren.

Aus diesem Grund haben wir eine Version der Liste vorbereitet, in der alle datenschutzrelevanten Informationen entfernt wurden. Wie im Original ist die Liste immer noch 34 Seiten lang und zeigt, woher die Unterstützer für unser Anliegen kommen.

Übergabe anonyme Liste

Unser Bürgermeister hat die Liste angenommen, Irmgard hat sie im Bürgermeisterbüro überreicht. Die Liste leitet Martin an den Ausschuss weiter, auch er ist ja schon lange über unsere Aktion informiert

Mit der Kreisverwaltung in Alzey haben wir uns in Verbindung gesetzt, wir warten nun auf Details, wann wir die unbearbeitete Liste übergeben können.

Wir halten Euch auf dem Laufenden.

Der Kösterhof, ein saurer Apfel?

Heute ist Büroarbeit angesagt, als Erstes drucke ich die Unterschriftenliste der Petition aus, während der Drucker läuft gehe ich durch unsere E-Mails.

Dabei stoße ich auf einen Link, den ich gestern bekommen habe. Es geht um einen Artikel in dem Onlineangebot der „Wohnungswirtschaft Heute Verlagsgesellschaft mbH“ aus 2018 mit dem Titel:

Gegen eine Erhaltungssatzung ist (fast) kein Kraut gewachsen! Warum ist das so, Herr Kalscheuer?

Zur Erinnerung: Hier Online die Satzung über die Erhaltung der alten Ortskeme von Saulheim (ehemals Nieder- und Ober-Saulheim vom 22. April 1997. Dass es diese Satzung gibt, ist also nichts Neues.

Was lernen wir aus dem Artikel des Online Magazins? Entgegen unserer Annahme ist die Erhaltungssatzung kein stumpfes Schwert. Es sieht es so aus, als sei sie im Fall des Kösterhofes sogar das Mittel der Wahl, um den Erhalt zu sichern.

Das Ergebnis der Petition zeigt eindeutig, dass die Ablehnung des Antrags auf Abriss von den Bürgern getragen wird! In dem Gespräch mit der Allgemeinen Zeitung hat die BIOOS auch ganz klar zum Ausdruck gebracht, dass wir mit unserer Aktion den Bauausschuss in seiner Entscheidung vom 19. Januar 2021 unterstützen.

Was den sauren Apfel angeht, bei dem Anwesen in der Nieder-Saulheimer Straße 1 handelt es sich eindeutig nicht um ein baufälliges oder etwa irreversibel verfallenes Gebäude.

Woher wir das wissen?

Das Anwesen war bis zur Schlüsselübergabe bewohnt, als Letzte haben Lothar und Sonja den Hof verlassen. Gerne besorgen wir deren Beschreibung, in welchem Zustand der Hof übergeben wurde. Unsanierbar? Nein!

Und die Scheune oder die restlichen Gebäude? Kein Verfall, so durfte ich (Norbert Pott) meinen Anhänger und mein Motorrad in der Scheune trocken unterstellen. Die anderen Gebäude: alle trocken, kein Verfall! Unsanierbar? Nein!

Ein Projektentwickler, der sich das Anwesen angeschaut hat, meint dazu: „Es ist ein Schmuckstück!“ Unsanierbar? Nein!

Dazu ein Kommentar aus der Familie, zu finden unter unserer Petition:


Mir ist diese Petition, aus den in der Petition genannten, historischen und gegenwärtigen Gründen wichtig.
Darüber hinaus aus persönlichen, familiären Gründen sowie meiner hohen Wertschätzung für alte und pittoreske Bausubstanz, die nach einem Abriss unwiederbringlich verloren ist.

In meinen über 45 Jahren konnte ich es als Enkel regelmäßig erleben, dass Menschen, die durch Tür und Tor dieses Anwesen betraten, mit leuchtenden Augen und einem Lächeln hinein kamen. Man war froh da zu sein und wollte immer gerne bleiben. Das galt auch für mich, und war auch den zahlreichen anderen Kaufinteressierten anzusehen.

Michael M. in den Kommentaren zu https://openpetition.de/!ortskernobersaulheim

Der Kösterhof, ein saurer Apfel? Sicher nein! Für jemanden, der mit Empathie die Historie von Ober-Saulheim betrachtet und gerne hier lebt ganz genau das Gegenteil.


Wir sind mehr!

Irgendwann im Laufe der Woche wurde mir der Titel zu diesem Bericht klar: „Wir sind mehr!“ Wie viel mehr konnte ich da noch nicht ahnen, aber fangen wir der Reihe nach an.

Vor 10 Tagen, am 3. Februar 2022, setzen wir uns in der Pizzeria Ciao zusammen. Wir, das sind 7 Saulheimer Bürger, die gerne in ihrem Ort leben, aber über ein aktuelles Bauvorhaben mitten im Ortskern von Ober-Saulheim besorgt sind: Der historische Kösterhof ist vom Abriss bedroht.

Die Bürgerinitiative Ortskern Ober-Saulheim wird gegründet, ein Aktionsplan erstellt.

Was wir zu dem Zeitpunkt haben:
• ein gemeinsames Anliegen, Motivation
• unsere persönlichen Netzwerke

Was wir zu dem Zeitpunkt NICHT haben:
• ein Budget
• Bekanntheit
• Zeit

Ein Punkt unseres Aktionsplans ist das Aufsetzen einer Unterschriftensammlung, einer Petition. Wir möchten wissen, ob wir Unterstützung aus der Bevölkerung haben und unser Saulheimer Thema überhaupt als wichtig angesehen wird. Der Gemeinde möchten wir zeigen, dass der Beschluss den Abriss der 300 Jahre alten Hofreite abzulehnen, von den Saulheimer Bürgern getragen wird.

Als Petitionsplattform wählen wir openpetition.de, hier werden die Daten DSGVO-konform behandelt. Wir sind etwas unter Zeitdruck, wir möchten möglichst schnell in der Lage sein, uns und unsere Unterstützer zu präsentieren. Schließlich legen wir den Sammelzeitraum fest, der 12. Februar ist der letzte Tag, an dem wir sammeln.

Wir fangen vorsichtig an, wir sind froh, wenn wir 500 Unterstützer finden.

Wir informieren in unseren Bekanntenkreis, in unseren Netzwerken und sind gespannt, was passiert. Als wir schon am ersten Tag über 100 Unterschriften sammeln können, werden wir zuversichtlich. 800 Unterschriften sind sicher realistisch.

Was folgt übertrifft alle unseren Erwartungen, die Statistiken sind auf der Petitionsseite ersichtlich (https://bit.ly/3HU6SsI), aber gerne auch hier:

Wir erhalten die Unterschrift von sage und schreibe 1552 Unterstützern, davon allein 1079 aus Saulheim direkt!

Gesammelte Unterschriften

Von ganz allein kommen die Zahlen nicht, wie geschrieben machen wir unsere Sache in den sozialen Netzwerken bekannt und: wir alle gehen von Haustür zu Haustür!

Woher kommen die Unterschriften?

44 % der gesammelten Daten kommen durch die direkte Ansprache zusammen! Nachdem am Donnerstag unsere Pressemitteilung im Nachrichtenblatt erscheint, läuft ein typischer Kontakt so ab:


Sammelnder: Guten Tag, ich komme von der Bürgerinitiative Ortskern Ober-Saulheim und ich samm…
Unterstützer: Ach, geht es um den Hof in Ober-Saulheim? Moment, ich hole einen Kugelschreiber!

Nicht jeder erkennt, wie wichtig uns unser Anliegen ist, ein Kontakt (wirklich nur einer) sagt zu mir: „Wenn Dir langweilig ist, kannst Du Dich ja darum kümmern.“ Komplett verfehlt, unserer BI ist es alles andere als langweilig!

Gestern dann der letzte aktive Tag der Petition, wir drehen unsere finalen Runden und sammeln Bögen mit Unterschriften ein, die wir in verschiedenen Geschäften auslegen durften.

Am Abend muss ich mich zusammenreißen: kommen Online dann noch ein paar Unterschriften dazu? Ich schaue nicht nach!

Heute Morgen dann endlich Online gehen: Ja, die Petition war ein voller Erfolg!

Vielen Dank an alle, die uns mit Ihrer Unterschrift unterstützt haben, und besonders auch an die, die auf unsere Aktion in ihrem Netzwerk aufmerksam gemacht haben: Facebook, WhatsApp, Signal, per E-Mail, SMS, auf allen möglichen Wegen wurden wir unterstützt!

Danke!

Wir bereiten jetzt die Übergabe der Listen vor, parallel suchen wir selbstverständlich weiter nach zielführenden Aktionen:

Der Kösterhof muss erhalten bleiben!

Was mir persönlich aber ab jetzt fehlen wird: der liebgewonnene, abendliche Blick auf die steigende Zahl der Unterstützer unserer Petition. Aber ich weiß ja: wir sind mehr!

Endspurt!

Die Petition ist heute noch aktiv, wer noch nicht unterschrieben hat, die richtige Zeit ist: Jetzt!

Über einen Freund aus der Eifel komme ich mit Herbert Mayer in Kontakt, Herbert ist der ehemalige Beauftragte für Baukultur im Eifelkreis Bitburg-Prüm und hat maßgeblich www.Eifel-Baukultur.de mit aufgebaut.

Ich schildere ihm unsere Situation, aus seiner Antwort darf ich hier zitieren:

… ein trauriger Fall, der wieder einmal zeigt, wohin vordergründige Renditeinteressen führen. Die Baukultur eines Ortes und damit die Identität wird ökonomischen Überlegungen geopfert.

Herbert Mayer zu dem Bauvorhaben Kösterhof in Ober-Saulheim

Ihr seid auch der Meinung, dass hier etwas schiefläuft? Dann jetzt unterschreiben: